Textgut

Das Spei­chern von 1 GB Daten in einer Cloud sorgt für Emis­sio­nen von 0,166 bis 0,28 Kilo CO2 pro Jahr – alleine im Rechen­zen­trum. Hinzu kommt die Ener­gie, die der eigene Com­pu­ter und die Ser­ver unter­wegs benö­ti­gen. Man sollte also über­le­gen, was wirk­lich gespei­chert wer­den muss. Und es lohnt sich ins­be­son­dere für große Unter­neh­men, den Cloud-Dienst nach sei­nen Emis­sio­nen und sei­ner Nach­hal­tig­keit zu fra­gen. Schließ­lich gibt es beträcht­li­che Unter­schiede beim Ener­gie­ver­brauch und Anbie­ter, die bereits kom­plett auf grü­nen Strom set­zen und damit CO2-neu­tral agie­ren.

In Deutsch­land ver­braucht die Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik nach Ein­schät­zung des Umwelt­mi­nis­te­ri­ums jähr­lich 58,4 Tera­watt­stun­den Strom – das ist mehr als ein Zehn­tel des gesam­ten Strom­be­darfs, Ten­denz stei­gend. Immer mehr Daten, Fotos und Prä­sen­ta­tio­nen wer­den in Clouds abge­legt. Wer nach Fei­er­abend noch zwei Stun­den Net­flix guckt, setzt damit wei­tere 200 Gramm CO2-Äqui­va­lent frei.

Wer sei­nen CO2-Fuß­ab­druck bzw. den sei­nes Unter­neh­mens ver­rin­gern will, hat meh­rere Ansatz­punkte:

  • Hard­ware: Bei einem Note­book ent­steht ein gro­ßer Teil der kli­ma­schäd­li­chen Emis­sio­nen bereits bei der Her­stel­lung. Es lohnt sich also, in hoch­wer­tige Geräte zu inves­tie­ren, die lange hal­ten. Oder auf Lap­tops zu ach­ten, bei denen sich Kom­po­nen­ten aus­tau­schen las­sen. Mit einer neuen Fest­platte, SSD oder zusätz­li­chen Lauf­wer­ken genügt oft auch ein altes Note­book moder­nen Anfor­de­run­gen. Lap­tops ver­brau­chen ins­ge­samt im Betrieb weni­ger Ener­gie als Desk­top-Geräte. Beson­de­ren Ein­fluss auf den Ener­gie­ver­brauch haben Pro­zes­sor, Gra­fik­karte und Bild­schirm – hier soll­ten Sie Grö­ßen wäh­len, die zu Ihrem Bedarf pas­sen. Der Ener­gie­ver­brauch eines Moni­tors kann grö­ßer sein als der eines Com­pu­ters. Am Ende sei­nes Lebens soll­ten Com­pu­ter und Bild­schirm fach­ge­recht recy­celt oder von ande­ren wei­ter­ver­wen­det wer­den.
  • Soft­ware: Auch das Pro­gram­mie­ren spielt beim Ener­gie­ver­brauch eine Rolle. Wenn etwa ein Pro­gramm auf einer Open-Source-Quelle basiert, trans­por­tiert es dabei häu­fig große Men­gen an unstruk­tu­riert auf­ge­bau­tem Code. Dadurch ver­lang­samt sich die Anwen­dung und ver­braucht mehr Ener­gie. Dage­gen hel­fen so genannte „Treee-Shaking“-Engines. Große und bewegte Fotos in der Soft­ware, dyna­mi­sche Inhalte oder res­sour­cen­in­ten­sive Datei­for­mate schlu­cken eben­falls viel Ener­gie.
  • Dru­cker: Wer viel und häu­fig in Farbe aus­druckt, han­delt mit einem Tin­ten­strahl­dru­cker oft nach­hal­ti­ger als mit einem Laser­dru­cker. Laser­dru­cker set­zen geringe Men­gen von Fein­staub und andere Ver­bin­dun­gen frei – aller­dings unter­halb gesund­heit­lich bedenk­li­cher Grenz­werte. Nach­hal­tige Geräte sind am Sie­gel „Blauer Engel“ zu erken­nen. Man­che Geräte haben einen Tank, so dass keine sepa­ra­ten Patro­nen mehr nötig sind. Res­sour­cen­scho­nend ist ein dop­pel­sei­ti­ger Druck.

Und natür­lich spart es viel Ener­gie, wenn Geräte nur dann ein­ge­schal­tet sind, wenn sie benö­tigt wer­den. Es hilft also, in der Mit­tags­pause den Com­pu­ter her­un­ter­zu­fah­ren oder zumin­dest auf Standby zu stel­len. Der Moni­tor darf sogar in klei­nen Pau­sen aus­ge­schal­tet wer­den. Nach Fei­er­abend sollte auch der Ste­cker gezo­gen – Lap­tops ver­brau­chen auch aus­ge­schal­tet Strom – und der Dru­cker aus­ge­schal­tet wer­den.