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Die Frage kommt immer häu­fi­ger: Kun­den wol­len wis­sen, wie nach­hal­tig ihre Dienst­leis­ter sind – also auch ihre Steu­er­bü­ros, Anwalts­kanz­leien, PR-Agen­tu­ren oder IT-Anbie­ter. Wer dann schon einen Nach­hal­tig­keits­be­richt vor­wei­sen kann, spart sich eine Menge Arbeit. Ers­ter Schritt dafür ist die Treib­haus­gas­bi­lanz, die in der Regel nach dem Green­house Gas Pro­to­koll (GHG) berech­net wird. Wie viel CO2 erzeugt mein Unter­neh­men eigent­lich? Betrach­tet wer­den drei Berei­che: Scope 1 umfasst alle Emis­sio­nen, die das Unter­neh­men direkt erzeugt – durch Hei­zung, Kli­ma­an­lage, den eige­nen Fuhr­park. Scope 2 ist ein­ge­kaufte Ener­gie, also Strom, Dampf und Fern­wärme. Zu Scope 3 gehö­ren die Treib­haus­gase, die durch Dienst­leis­tun­gen, ein­ge­kaufte Waren, die Anfahrt der Mit­ar­bei­ten­den zum Arbeits­platz und durch Geschäfts­rei­sen ent­ste­hen.

Ziele set­zen für weni­ger CO2-Aus­stoß

Gleich­zei­tig wol­len die Kun­den meis­tens wis­sen, wel­ches Reduk­ti­ons­ziel man sich setzt. Soll der CO2-Aus­stoß bis 2035 um 40, 50 oder sogar 80 Pro­zent sin­ken? Oder jähr­lich um drei Pro­zent? Im Büro sind es vor allem drei Aspekte, die Treib­haus­gas­emis­sio­nen ver­ur­sa­chen: die Räume, die Fahr­zeuge und Dienst­rei­sen. Man­che Ände­run­gen las­sen sich schnell und leicht umset­zen, andere sind lang­wie­ri­ger und kom­pli­zier­ter.

So emp­fiehlt es sich, Mit­ar­bei­tende davon zu über­zeu­gen, mög­lichst wenig Doku­mente aus­zu­dru­cken und sie statt­des­sen auf einem Ser­ver abzu­le­gen. Befin­det sich die­ser Ser­ver in einer Cloud, sollte sie mit grü­nem Strom betrie­ben wer­den. Dafür gibt es bereits diverse Anbie­ter in Deutsch­land. Lap­tops statt PCs sowie spar­same Dru­cker und Kühl­schränke hel­fen, den Strom­ver­brauch zu redu­zie­ren. LEDs zur Beleuch­tung soll­ten sich inzwi­schen durch­ge­setzt haben. Grund­sätz­lich sollte der Strom am bes­ten aus­schließ­lich aus erneu­er­ba­ren Quel­len stam­men.

Umwelt­freund­li­che Fort­be­we­gung

Egal, ob es der Weg zur Arbeit, die Fahrt zur Kun­din oder die Dienst­reise ist – es sollte dabei so wenig Sprit wie mög­lich ver­braucht wer­den. Das bedeu­tet, dass für kür­zere Stre­cken das Fahr­rad (gerne auch mit Motor) die beste Vari­ante ist. Hier­bei hel­fen sichere und bequeme Abstell­mög­lich­kei­ten fürs Rad und Zuschüsse, etwa durch das Job­rad. Ebenso nach­hal­tig ist der ÖPNV und für län­gere Stre­cken der Zug. Auch hier sind Job­ti­ckets eine gute Lösung. Außer­dem lässt es sich im Zug viel bes­ser arbei­ten als im Auto. Wenn es unbe­dingt ein Auto sein muss, sollte es mit Strom fah­ren und mög­lichst leicht sein. Flug­zeuge gilt es, wo immer mög­lich, zu ver­mei­den. Wer diese Punkte umsetzt, kann die Treib­haus­gas­bi­lanz sei­nes Unter­neh­mens deut­lich ver­bes­sern.

Schwie­rigs­ter Punkt: Gebäude

Bei den Geschäfts­räu­men sind vie­len Unter­neh­men die Hände gebun­den. Meist wer­den sie gemie­tet, der Ein­fluss auf die Form der Hei­zung oder Däm­mung ist gering. Trotz­dem hilft es natür­lich, die Frage anzu­spre­chen und auf mög­lichst nach­hal­tige Lösun­gen zu drin­gen. Fern­wärme, Wärm­pe­pumpe oder zumin­dest eine moderne Brenn­wert­therme sind natür­lich deut­lich bes­ser als ver­al­tete oder schlecht gewar­tete Heiz­sys­teme. Je bes­ser ein Gebäude gedämmt ist, desto weni­ger Heiz­ener­gie geht ver­lo­ren. Außer­dem soll­ten alle Mit­ar­bei­ten­den auf sinn­vol­les Lüf­tungs­ver­hal­ten hin­ge­wie­sen wer­den.

Wei­tere Aspekte der Nach­hal­tig­keit sind der Warm­was­ser­ver­brauch, die anfal­len­den Abfall­men­gen und die Acht­sam­keit beim Ein­kauf jeg­li­cher Waren. Doch auch die soziale Nach­hal­tig­keit spielt eine Rolle. Beim Umgang mit­ein­an­der zäh­len Tole­ranz und Offen­heit, bei Neu­ein­stel­lun­gen das bewusste Zusam­men­stel­len eines diver­sen Teams. Hier lohnt es sich, eigene Ver­hal­tens­mus­ter oder ver­steckte Vor­ur­teile zu hin­ter­fra­gen. Wer erst ein­mal einen Blick auf all diese Details wirft, wird schnell fest­stel­len, dass es noch einige Schritte hin zu mehr Nach­hal­tig­keit zu tun gibt.