Für 2024 möchten Sie einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen – entweder, weil Sie dazu verpflichtet sind oder weil Sie das Thema wichtig finden. Bis dahin ist noch lange Zeit, denken Sie? Schließlich können Sie erst nach Abschluss des Jahres 2024 beginnen? Falsch. Sie erleichtern sich die Arbeit enorm, wenn Sie spätestens in den ersten Wochen des Jahres 2024 anfangen. Bei manchen Punkten ist das sogar unerlässlich.
Denn für einen Nachhaltigkeitsbericht nach einem Standard müssen Sie vor allem viele Zahlen zusammenstellen. Wenn Sie im Frühjahr 2024 wissen wollen, wie viel Abfall und welcher Art Sie 2023 produziert haben, wird es schwierig, wenn Sie diese Zahlen zuvor nicht gesammelt haben. Deshalb sollten Sie als erstes festlegen, welchen Standard Sie für die Berichterstattung nutzen wollen. Üblich sind GRI und dnk. Dann informieren Sie sich, welche Zahlen Sie dafür benötigen. Als nächstes überlegen Sie, wer an welcher Stelle im Unternehmen sich darum kümmert, dass diese Zahlen auch zuverlässig und fortlaufend erhoben werden. Am besten organisieren Sie direkt, dass alle Daten an einer Stelle zusammenlaufen.
Welche Zahlen brauche ich für den Nachhaltigkeitsbericht?
Für den Nachhaltigkeitsbericht heißt es messen, messen, messen. Häufig werden folgende Aspekte abgefragt:
- Wie viele und welche Ressourcen verwenden Sie?
- Wie viel Frischwasser braucht Ihr Unternehmen und woher kommt es?
- Wie viele und welche Rohstoffe verarbeiten Sie?
- Haben Sie neue Fläche versiegelt oder sonst für Ihr Unternehmen verbraucht?
- Wie viel Strom, Gas, Fernwärme oder Dampf hat das Unternehmen benötigt?
- Wie viel davon stammt aus erneuerbaren Quellen?
- Wo sehen Sie Einsparpotenzial? (Dafür lohnt es sich, frühzeitig den Verbrauch einzelner Gebäude(teile), Maschinen oder Abteilungen zu messen.)
- Wie viel und welchen Abfall produzieren Sie?
- Mit welchem Verkehrsmittel kommen die Mitarbeitenden zur Arbeit?
- Wie nachhaltig sind Ihre Lieferanten? Halten sie die Menschenrechte ein?
- Welche Nationalität, welches Alter haben Ihre Mitarbeitenden?
- Wie ist die Verteilung von Männern, Frauen und diversen Menschen?
- Welche Fortbildungen besuchen die Mitarbeitenden im Verlauf des Jahres? (Hierzu zählen auch interne Weiterbildungen.)
Anlaufstelle für Whistleblower
Zusätzlich wird im Nachhaltigkeitsbericht abgefragt, wie Sie mit Korruption umgehen. Deshalb empfiehlt es sich, spätestens zur Jahresmitte jemand zu benennen, der oder die als Ansprechpartnerin für Fälle von Korruption oder Diskriminierung dient. Gut ist, wenn zusätzlich über die Homepage oder das Intranet (je nach Unternehmen auch per Briefkasten) eine anonyme Möglichkeit besteht, Missstände zu melden. Natürlich sollten Sie allen Meldungen auch nachgehen und feste Richtlinien etablieren, wie in solchen Fällen zu handeln ist.