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Die Haus­bank gibt nur noch dann einen güns­ti­gen Kre­dit, wenn ein Unter­neh­men einen Nach­hal­tig­keits­be­richt vor­le­gen kann? Die­ses Sze­na­rio wird immer wahr­schein­li­cher. Im Mai hat die Euro­päi­sche Ban­ken­auf­sicht (EBA) in ihrer Leit­li­nie zur Kre­dit­ver­gabe stren­gere Kri­te­rien für die Kre­dit­ver­gabe fest­ge­legt – die EU-Taxo­no­mie. Um die Risi­ken eines Aus­falls zu ver­rin­gern, soll zukünf­tig die Nach­hal­tig­keit eines Unter­neh­mens eine Rolle spie­len bei der Ein­stu­fung. Denn wer sich nicht um die Nach­hal­tig­keit sei­nes Unter­neh­mens küm­mert, geht ein grö­ße­res Risiko ein:

  • Stei­gende Ener­gie­preise tref­fen so eine Firma stär­ker.
  • Die Gefahr von Schä­den durch Hoch­was­ser oder Kla­gen ist höher.
  • So ein Unter­neh­men fin­det schwie­ri­ger Fach­kräfte-Nach­wuchs.
  • Wer sein Pro­dukt­port­fo­lio nicht am Bedarf der Zukunft aus­rich­tet, wird irgend­wann Pro­bleme mit dem Absatz haben.
  • Viele Kun­den mei­den Dienstleister/Produkte, die nicht nach­hal­tig sind.

Also muss ein Unter­neh­men, in dem Nach­hal­tig­keit nur eine geringe Rolle spielt, mehr Zin­sen bezah­len oder bekommt viel­leicht den gewünsch­ten Kre­dit gar nicht.

Des­halb lohnt es sich, im Gespräch mit der Bank aktiv Nach­hal­tig­keits­the­men anzu­spre­chen. Am bes­ten funk­tio­niert das, wenn bereits ein Nach­hal­tig­keits­be­richt vor­liegt. Dann kann eine Geschäfts­füh­re­rin ein­fach dar­le­gen, wel­che Risi­ken sie in einem sich ver­än­dern­den Umfeld für ihr Unter­neh­men sieht. Gleich­zei­tig kann sie zei­gen, wel­che Ziele sich ihr Unter­neh­men gesetzt hat, wel­che bereits erreicht wur­den und wel­che Maß­nah­men umge­setzt wur­den oder dem­nächst wer­den sol­len, um Ener­gie und Roh­stoffe ein­zu­spa­ren. Basiert der Nach­hal­tig­keits­be­richt auf einem aner­kann­ten Stan­dard, las­sen sich alle Maß­nah­men sogar noch bes­ser ein­ord­nen und ver­glei­chen.

Gleich­zei­tig steigt die Nach­frage nach grü­ner Geld­an­lage ste­tig. Akti­en­ge­sell­schaf­ten kom­men des­halb um einen stan­dar­di­sier­ten Nach­hal­tig­keits­be­richt nicht mehr herum. Dabei müs­sen sie auch die Nach­hal­tig­keit der Lie­fer­kette bewei­sen – also müs­sen auch Lie­fe­ran­ten immer häu­fi­ger Aus­kunft über ihre Nach­hal­tig­keit geben. Haben sie die Daten erst ein­mal zusam­men­ge­sucht, kön­nen sie gleich noch einen Nach­hal­tig­keits­be­richt dar­aus machen. So bekom­men sie dann den bes­se­ren Kre­dit bei der Bank und erhö­hen ihre Repu­ta­tion nach außen.

Denn die Ener­gie­wende schaf­fen wir nur, wenn alle auch dar­über spre­chen. Der Nach­ah­mungs­ef­fekt spielt auch hier eine große Rolle!